Nikolaus Jedlicka
Nikolaus (Niki) „KaiBuxxe“ Jedlicka (sprich: [nɪkɪ dʒædlɪka]) (* 19. August 1987) ist ein österreichischer Pokerspieler.
Pokerkarriere
Onlinepoker
Nachdem Jedlicka einige Zeit erfolgreich Magic – The Gathering gespielt hatte, kam er mit Onlinepoker in Kontakt. Dort machte er sehr schnell durch spektakuläre Up- und Downswings auf sich aufmerksam. Schon mehrmals gewann er Millionen und verspielte sie danach wieder. Sein größter Upswing rührt vom Juli 2007, wo er etwa 2.100.000 $ – vornehmlich in seiner Lieblinsvariante 200 $/400 $ Pot Limit Omaha – gewann.
Bei Full Tilt Poker spielte er unter dem Spitznamen KaiBuxxe, der mittlerweile eine Art Markenzeichen für ihn geworden war. Nach seinen Erfolgen wurde er von der Seite gesponsert und spielt seither unter seinem eigenen Namen. Seit dem sind die Erfolge des abergläubischen Jedlickas deutlich zurückgegangen. Sein Nickname auf PokerStars lautet RealAndyBeal.
Sein Bruder Stefan Jedlicka spielt aka mindgamer ebenfalls sehr Erfolgreich Onlinepoker, jedoch vermehrt MTTs.
Turnierpoker
Jedlicka gab an, dass er abseits von Online Cash Games sich auch auf größere Liverturniere konzentrieren möchte. Er wurde Siebter beim EPT-Event in Barcelona 2007. Bei der World Series of Poker Europe 2007 nahm er teil, kam aber nicht ins Preisgeld. Außerdem spielte er bei den Aussie Millions 2008, wo er beim 100.500 $A No Limit Hold’em-Event Fünfter wurde.
Präsenz
Jedlicka durfte beim Aussie Million Cash Game 2008 antreten, eine Ehre die bisher nur sehr bekannten Spielern vergönnt war.
Derzeit hat sich Jedlicka fast komplett aus der öffentlichen Pokerszene zurückgezogen. Im Oktober 2008 gelang ihm ein kleines Comeback mit dem dritten Rang bei den Austrian Classics 2008. Sein wirkliches Comeback machte er dann beim $1M Cash Game der Aussie Millions 2009.
Zudem spielt er seither vermehrt wieder Online und meldete sich Anfang Februar 2009 mit einem Gewinn von 400.000 US-Dollar auf den High Stakes-Tischen zurück.
Quelle: Donkpedia
Interview in Poker Olymp
Bei der EPT Wien tauchte auf einmal Niki “RealAndyBeal” Jedlicka aus der Versenkung auf und wurde Zweiter beim €2k-Eureka-Highroller. Unsere Kollegen von PokerListings haben die österreichische Cash-Game-Legende prompt zu einem kurzen Interview abgefangen:
PokerListings: Du warst schon ewig nicht mehr bei einer EPT. Was hat Dich jetzt veranlasst zur Hofburg zu kommen?
Niki Jedlicka: Eigentlich wollte ich mich nur mal vor Ort umsehen. Dann habe ich aber so viele bekannte Gesichter gesehen und wollte auch ein wenig spielen. Also habe ich mich für das €2k-Highroller der Eureka-Tour registriert…
PokerListings: …und bist auf Anhieb Zweiter hinter Eugene Katchalov geworden. Er ist einer der besten Turnier-Spieler der Welt. Hat Dir die Spielerfahrung gefehlt, um mit ihm mitzuhalten?
Niki Jedlicka: Ich habe eigentlich immer mit einer Menge Bauchgefühl gespielt und ich glaube nicht unbedingt, dass er ein besserer Live-Spieler ist als ich.
PokerListings: Du bist mit 20 Millionär geworden und warst nie pleite. Hast Du überhaupt noch Lust zu spielen?
Niki Jedlicka: Ich habe mich im Grunde nie so richtig mit Poker-Theorie beschäftigt und mein Bankroll-Management war vermutlich unterirdisch. Aber ich konnte mich immer auf mein Talent und meinen Willen verlassen. Beim Poker ging es mir meistens weniger ums Geld als darum, meinen Gegner auseinanderzunehmen.
PokerListings: Während der EPT gab es diese fast sagenumwobene private PLO-Runde. Da konntest Du doch nicht “Nein” sagen, oder?
Niki Jedlicka: Natürlich nicht. Wir haben mehrere Nächte bis fünf Uhr gespielt. Die Limits waren €50/€100 und €100/€200. Ich hab ganz gut abgeschnitten, aber mehr verrate ich nicht.
PokerListings: Highstakes-PLO – Das ist Dein Ding, oder? Warum sind grade diese privaten Runden so gut?
Niki Jedlicka: Die Limits müssen eine gewisse Höhe haben, aber es muss auch noch Spaß machen. Wenn da zwei oder drei Jungs sitzen, die es sich nicht leisten können zu verlieren, verfliegt der Spaß sehr schnell.
PokerListings: Bist Du eigentlich gerne eine lebende Legende? Du hast Millionen gescheffelt bevor die meisten der heutigen Spieler wussten, wie man Poker überhaupt richtig spielt.
Niki Jedlicka: Da wurde schon immer übertrieben und berühmt sein ist in der Online-Welt ein sehr relativer Begriff. Aber in dieser Woche haben mich zweimal Spieler angesprochen, die mir völlig unbekannt waren. So etwas ist mir schon lange nicht mehr passiert.
PokerListings: Wenn Du Dir all die jungen Spieler ansiehst, kommst Du Dir da nicht vor wie ein Wesen aus längst vergangenen Zeiten?
Niki Jedlicka: Ein wenig schon, ja. Poker hat mich schon sehr früh sehr reich gemacht. Nach 2007 fühlte sich alles wie ein Freeroll an.
PokerListings: Würde Dir mehr Geld nicht auch mehr Möglichkeiten eröffnen?
Niki Jedlicka: Ja, darüber denke ich auch nach. Es gab Zeiten, da fühlte sich alles unter 100.000 Dollar wie Spielgeld an. Zur Zeit gestalte ich meine Wohnung mit ziemlich teuren und seltenen Möbeln um. Da kommen schon dann und wann Überlegungen hoch, wo ich mir diesen Schrank oder diesen Küchentisch erspielen könnte.
PokerListings: Gibt es ist konkrete Zukunftspläne?
Niki Jedlicka: Naja, um einen richtigen Beruf zu lernen, ist es nun wohl zu spät. Zur Zeit reise ich viel und kümmere mich um meine Investitionen. Poker spiele ich ab und zu auch noch. Ich plane zwar ein neues Projekt, aber es ist noch viel zu früh, dazu was Konkretes zu sagen.
PokerListings: Wird man Dich denn bei der WSOP diesen Sommer sehen?
Niki Jedlicka: Ich hasse Vegas. Ich war nur einmal da – zwei Tage im Herbst. Die WSOP wird – wieder – ohne mich auskommen müssen.