Bankroll Management im Turnier Poker

Jeder Pokerspieler hat sicherlich schon einmal davon geträumt, ein prestigeträchtiges Turnier für sich zu entscheiden. Wandert der Pott in die eigene Kasse, ist die Freude natürlich riesig. Anderseits ist auffällig, dass auch die Profis nicht jedes Turnier gewinnen, sondern maximal zwei oder dreimal einen Mainevent „nach Hause holen“. Trotzdem sind Sie finanziell auf der absolut sicheren Seite. Weshalb dies so ist, möchten wir nachfolgend kurz erklären. Das Zauberwort lautet Bankroll Management im Turnier Poker.

Die Grundlage für das „gesunde Spiel“ sind immer die eigenen Finanzen

Egal ob Sie online an einem Pokerturnier teilnehmen oder dies beispielsweise stationär in einer Spielbank tun, die Voraussetzungen sind analog. Bevor Sie Ihre „Pokerkarriere“ starten, sollten Sie einen eigenen Finanzcheck vornehmen. Errechnen Sie sich mit welchem Geld Sie Ihrem Hobby frönen wollen. Lügen Sie sich dabei nicht in die „eigene Tasche“. Der Poker Bankroll darf nur aus Kapital bestehen, welches Sie niemals für wichtigere Dinge im Leben benötigen.

Generell müssen Sie es sich leisten können, im Notfall auch das gesamte Geld zu verlieren. Beginnen Sie mit einem seriösen Startkapital, geraten Sie nie unter Druck und können befreit aufspielen. Sie werden am Tisch sehr schnell merken, dass dies gerade in entscheidenden Spielsituationen von gewaltigem Vorteil ist. Natürlich können wir Ihnen an dieser Stelle Ihren Bankroll nicht vorschreiben. Aus unserer Sicht sollten Sie aber mindestens 1.000 Euro frei haben, um ein langfristiges Bankroll Management im Turnier Poker aufzubauen.

Die 1-Prozent Regel sollte generell gelten

Die Pokerarenen im Internet bieten zahlreiche Turniere, die wirklich für jeden Geldbeutel die passende Auswahl bereithalten. Starten Sie generell nur mit einem Prozent Ihres Bankrolls in ein Turnier. Sie werden an dieser Stelle nun einwerfen, dass Sie gegebenenfalls nur mit einem Dollar starten können (100 Dollar Bankroll vorausgesetzt). Dies ist weniger schlimm. Beim Poker geht’s nicht immer um die riesigen Gewinne.

Ihr gesamtes Bankroll Management im Turnier Poker sollte darauf aufgebaut sein, sich langsam zu steigern. Der Poker Profi Chris Ferguson, einer bekanntesten High Stake Spieler weltweit, hat in der Vergangenheit in einem Selbstversuch bewiesen, dass es möglich ist, sich mit einem Dollar auf 20.000 US$ hochzuarbeiten. Seine Einschätzung damals: „Wichtig ist, niemals vom eigenen Bankroll Management abzuweichen“. Sie sollten insgesamt 100 Buy Ins in der Hinterhand haben. Läuft es bei einem Turnier schlecht, können Sie sorglos die „nächste Aufgabe“ angehen.

Haben Sie entsprechende Gewinne eingefahren, werden Sie automatisch in die nächst höhere Turnierstufe rutschen. Beachten Sie dabei aber auch, dass bei den besser dotierten Wettkämpfen die Gegner stärker sind. Wichtig ist und bleibt der Buy In von einem Prozent des Gesamtkapitals. Tipp: Es kann durchaus lukrativ sein, hin und einmal zurückzufahren, um an einem schwächeren Turnier teilzunehmen. Die „kleineren Gewinne“ wirken bankrollstabilisierend.

Wählen Sie das richtige Poker Turnier

Neben dem finanziellen Rahmen des Turniers sollten Sie auf die Spielart achten. Bevorzugen Sie beispielsweise Texas Holdem, dann bleiben Sie grundsätzlich bei dieser Version. Haben Sie Ihre Stärken beim Omaha erkannt, wählen Sie nur diese Turniere. Nehmen Sie keinesfalls an Tischen Platz, wenn Sie die Grundregeln nicht perfekt beherrschen.

Steigender Bankroll, fallender Bankroll

Sie sind eine Weile auf der Siegerstraße gewesen, steigen Ihre Einsätze nach der 1-Prozentregel automatisch. Gleiches gilt aber auch in umgekehrte Richtung. Bei Verlust gehört es zu einem guten Bankroll Management im Turnier Poker, dass Sie Ihre Spielsummen nach unten schrauben. Begehen Sie keinesfalls den Fehler, mit höheren Einsätzen Verluste ausgleichen zu wollen.

Sie müssen nicht immer der Sieger sein

Streben Sie nicht in jedem Turnier den ersten Platz an. Sie landen in der Regel schon im Plus, wenn Sie unter den ersten 10 oder 15 Spielern landen. Erkennen Sie den richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg. Konstant vordere Plätze in den Turnieren bringen am Ende oft mehr, als der eine „große Sieg“.